Was ist der Vorteil einer eigenen Ladestation zuhause?

Wozu benötige ich eine Ladestation zuhause?


Es ist nicht zu übersehen, dass die E-Mobilität auf dem Vormarsch ist. Man rechnet damit, dass sich der Bestand in diesem Jahr auf ca. 310.000 Autos ausweiten wird, dies entspricht einem Anteil der Elektroautos an der gesamten Autoszene von knapp 7%. Und das Wachstum verläuft schnell und wird auch in den nächsten Jahren kaum an Fahrt verlieren. Wie sieht es in diesem Zusammenhang mit den Ladestationen aus? Gibt es für diesen Zuwachs auch in Zukunft genügend Möglichkeiten zum Aufladen des Akkus oder könnte die Versorgung mit Strom an den öffentlichen Ladestationen einmal knapp werden? Dies ist wohl kaum zu erwarten, zumal sich auch das Netz an Ladestationen ausweitet. Aber wer ganz sicher gehen will, sorgt dafür, dass er mit dem Laden des Akkus von der öffentlichen Versorgung unabhängig ist und legt sich eine eigene Wallbox zu. Doch es gibt noch viel mehr gute Gründe, in ein eigenes Stromladesystem zu investieren.



Doch was genau muss man sich unter einer Wallbox vorstellen?

Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine private Ladestation, mit der sich das Elektroauto von zu Hause aus oder aber auch von einem Firmenparkplatz aus aufladen lässt. Die Wallbox ist als Alternative zu den frei nutzbaren Ladestationen gedacht, die sich häufig auf öffentlichen Parkplätzen oder auf Parkplätzen vor dem Supermarkt finden. Auch unter anderen Bezeichnungen findet man Wallboxen, zum Beispiel als „Wandladestation“ oder „Wall Connector“. Meist wird die Wallbox in der heimischen Garage installiert, aber durchaus auch im Carport oder auf dem Stellplatz im Freien.



Doch welche Gründe sprechen für eine eigene Wallbox?

Mit wenigen Schlagwörtern lassen sich die wichtigsten Gründe nennen: SICHERHEIT, KOMFORT und KOSTENERSPARNIS.

-> SICHERHEIT


Vielleicht haben Sie sich auch bereits gefragt, ob denn die vielen hauseigenen Steckdosen nicht bereits reichen würden für das Laden. Wozu also noch eine Ladestation? Die Antwort hierauf leuchtet ein: An der üblichen Steckdose würde das Aufladen des Autos um ein Vielfaches länger dauern und zwölf Stunden Anschluss an die Steckdose wären keine Seltenheit. Doch es gibt noch weitere Gründe dafür, dass das Stromtanken per Steckdose nicht empfehlenswert ist. Der wichtigste hierbei ist der Aspekt der Sicherheit.

Haushaltssteckdosen sind nicht ausgelegt für ein langes Laden unter hoher Last. Das Überhitzen von Steckdose oder Stecker bildet hier ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Ein Verschmoren des Kabels oder – im schlimmsten Fall – ein Kabelbrand könnten die Folge sein. Lediglich wenn die Leitungen fachgemäß installiert wurden und auch nachweislich den Anforderungen, welche die E-Mobilität an das Stromnetz stellt, entsprechen, kann über die Schuko-Steckdose geladen werden. Dies allerdings mit reduziertem Strom, was eben die langen Ladezeiten zur Folge hat.

Größte Sicherheit bietet hier eigentlich nur die Wallbox, die über entsprechende Sicherheitsmechanismen verfügt, dass es nicht zu Überhitzung oder Brand kommen kann. Und die Ladeleistungen können verglichen mit der Steckdose auf das Zehnfache kommen. So wäre bei einer herkömmlichen Steckdose eine maximale Ladeleistung von 2,3 kW möglich, bei der Wallbox hingegen bis zu 22 kW.

Über welche Sicherheitsmechanismen verfügt eine Ladestation?


Wallboxen werden immer, unabhängig von Typ, Ausführung und Ladeleistung, an einer Zuleitung der Hausinstallation angeschlossen, die separat abgesichert ist. Dadurch kann es nicht zu Konflikten der Wallbox mit dem Stromnetz kommen und durch die stärkere Auslegung der Zuleitung auch nicht zum Kabelbrand. Und in der Regel verfügen alle gängigen Wallboxen über die notwendigen Schutzeinrichtungen. Aber darüber hinaus kann es im einzelnen durchaus Unterschiede geben. Bei manchen Geräten muss beispielsweise der Elektriker einen getrennten Fl-B Gleichstromfehlerschutz einbauen. Hier ist damit zu rechnen, dass weitere Zusatzkosten entstehen.

Fazit: Eine eigene Ladestation zu Hause ist unbedingt nötig, wenn man kein Risiko eingehen will, dass es zu einem Kabelbrand kommt und auch dann, wenn man übermäßig lange Ladezeiten vermeiden möchte.

-> KOMFORT


Die Vorteile durch das Aufladen des Elektroautos in der eigenen Garage oder dem eigenen Carport sind auch hinsichtlich des Komforts überragend. Zunächst einmal ist es sicherlich von Vorteil, wenn das Auto beim Laden in einem geschützten, privaten Raum steht. An den Ladesäulen drängen sich manchmal die Autos dicht an dicht, so dass auch mal kleinere Beschädigungen anfallen können. Zudem kann man auch nicht unendlich lange an den Ladesäulen stehen bleiben, als Parkplatz sind sie nicht gedacht. In den eigenen Räumlichkeiten können die Fahrzeuge dagegen unbegrenzt lange stehen, ohne dass man andere behindert. Auch längere Ladezeiten sind also im privaten Bereich kein Problem.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit des Autohalters, die Energie von dem Stromversorger seiner Wahl zu beziehen. Wer grünen Strom beziehen möchte, um auch etwas für die Umwelt zu tun, kann hier die Stromzufuhr entsprechend regeln.
Und ein weiteres nicht zu unterschätzendes Argument für den Erwerb einer eigenen Wallbox ist die Möglichkeit, jederzeit Energie zu tanken. Die Geschichte von dem Autofahrer, der mehrmals um den Block fuhr, um eine freie Ladestation zu finden, ging durch die Medien. Als er endlich eine freie Station gefunden hatte, zog ein Tesla an ihm vorbei und besetzte die Ladesäule vor seiner Nase. Natürlich ist dies ein Extremfall, aber er spiegelt dennoch die Situation wieder, der manche E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer gelegentlich ausgesetzt sind. Es gilt stets, eine freie Ladesäule zu finden, was vor allem in Gegenden, die noch nicht durchgängig mit Ladestationen bestückt sind, auch zu einem Problem werden kann. Mit der eigenen Ladeeinrichtung kann das nicht passieren.

Das Aufladen des Akkus über Nacht ist ebenfalls ein großes Plus, denn dieses Aufladen geschieht fast automatisch. Außer dem vorherigen Einstellen der Ladezeiten und des Ladestroms muss man sich kaum noch um etwas kümmern. Und am nächsten Morgen ist das voll geladene E-Auto sofort betriebsbereit. In diesem Zusammenhang kann eventuell auch auf den billigeren Nachtstrom zurück gegriffen werden, was auf Dauer mit einer größeren Kostenersparnis verbunden sein kann.

Auch in Mehrfamilienhäusern ist dieser Komfort möglich


Auch wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen, müssen Sie nicht auf den Komfort einer eigenen Ladestation verzichten. Allerdings gibt es einige Hindernisse zu bewältigen, bevor die neue Anlage in Betrieb genommen werden kann. Das Wohnungseigentumsgesetz räumt Eigentümern wie auch Mietern den grundsätzlichen Anspruch ein, eine eigene Ladestation betreiben zu können. Die Mitbewohner dürfen hierbei lediglich hinsichtlich der genauen Ausführung mitreden, die Installation aber nicht verbieten. Um Missverständnissen vorzubeugen empfiehlt es sich jedoch, vor den jährlichen Eigentümerversammlungen durch ein entsprechendes Schreiben alle Unklarheiten zu beseitigen und eventuellen Befürchtungen zuvor zu kommen. Und nötig ist auch ein Vorab-Check durch einen Fachmann hinsichtlich des Lastmanagements, denn viele Hausanschlüsse sind schließlich nicht auf eine höhere Stromnachfrage durch E-Autos ausgelegt.

Mit Kabel oder ohne?


Auch wird eine Frage des Komforts berührt, wenn es um das Kabel geht. Es ist bequem, wenn das Ladekabel fest an die Wallbox angeschlossen ist, statt dass sie immer wieder geholt, ausgerollt und verbunden werden muss. Das Kabel ist also immer griffbereit in diesem Fall und dürfte auch nicht verschmutzen, wie es bei einem mobilen Kabel sein kann, wenn das letzte Aufladen an einer öffentlichen Ladestation bei Schmuddelwetter stattgefunden hat.

Intelligente Wallbox


Außer denjenigen Produkten, die auf einfache Weise die gewünschte Ladeleistung bereitstellen (ungesteuerte Wallbox), gibt es auch welche, die mittels Internet, WLAN oder Bluetooth steuerbar sind und die einen viel größeren Funktionsumfang aufweisen. In der Regel besitzen sie einen integrierten Stromzähler, der Ladestatistiken zur Verfügung stellt. Und auch die Stromstärke kann angepasst werden, ebenso wie die Ladezeiten. Weiterhin lässt sich in Verbindung mit dem Hausenergiemanagement der Überschuss aus dem Stromgewinn einer Photovoltaik-Anlage in das Auto laden.

Steuerung über die App


Noch bequemer und komfortabler gestaltet sich der Ladevorgang über eine entsprechende App. Die meisten Wallboxen ermöglichen diesen Zugang zu den Steuerungssystemen. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise jederzeit und von überall der aktuelle Ladezustand abrufen, und auch das Sperren oder Entsperren der Wallbox ist auf diese Weise machbar.

Fazit: Wer sich ein komfortables E-Auto zulegt, möchte in der Regel auch auf die komfortablen Vorteile nicht verzichten. Das Auto wann immer in den eigenen Räumlichkeiten aufzuladen, ist sicherlich ein großer Gewinn. Keine besetzte Ladesäule, kein Suchen nach freien Ladeplätzen und dazu noch Ersparnisse beim Stromverbrauch beispielsweise durch Nachtstrom: Allesamt Vorteile, die für den Erwerb einer eigenen Wallbox sprechen.

-> KOSTENERSPARNIS


Dass man durch das Betanken mit Nachtstrom Einiges sparen kann, wurde bereits erwähnt. Generell lässt sich sagen, dass das Laden an einer öffentlichen Ladesäule teurer ist als das eigene Laden zu Hause. In der Regel kann man sich hier seinen Strom-Anbieter aussuchen und hierbei auch Kosten sparen. Dies ist beim Laden auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt kaum möglich. Und hinzu kommt, dass manche Stromversorger regelrechte Tarife für Autostrom anbieten. Hier lohnt sich der Vergleich ebenfalls und es lässt sich hier eventuell eine ganze Menge Geld sparen.

Die Investition in eine Wallbox amortisiert sich schnell


Zunächst einmal muss man sich eine Wallbox zulegen. Die Preise variieren hierbei stark und liegen etwa zwischen 500 und 2.000 €, die Installation noch nicht mitgerechnet. Doch der Kaufpreis hängt natürlich eng mit dem gewünschten Modell zusammen und mit dessen Möglichkeiten. Allerdings wird sich der Kaufpreis auch bald bezahlt machen, denn die Möglichkeiten, Ladekosten, die bei öffentlichen Ladesäulen anfallen, zu sparen, sind enorm. Und wenn man sich für ein Modell entscheidet, das über eine Kapazität von 11 kW verfügt, ist man in jedem Fall gut beraten. Denn diese Ladeleistung genügt vollkommen, um eine Batterie über Nacht wieder aufzuladen, zumal ja der Akku auch fast nie völlig leer gefahren wird. Eine gute Wallbox mit 11 kW Ladeleistung findet sich durchaus bereits im mittleren Preissegment. Auch vom ADAC wird die Installation einer Wallbox mit dieser Leistung übrigens empfohlen.

Wovon hängt der Kaufpreis einer Wallbox ab?

  • Auf jeden Fall ist die Palette an Angeboten sehr vielfältig, sowohl hinsichtlich der Kosten als auch hinsichtlich der Leistungen.
  • Im Einzelnen fallen beim Kauf einer Ladestation ins Gewicht:
  • mit oder ohne integriertem Ladekabel
  • mit ein-, zwei oder dreiphasigem Kabel,
  • mit oder ohne die Möglichkeit, die Wallbox per App, WLAN oder Bluetooth zu steuern (smarte Steuerung),
  • mit oder ohne eingebaute Schutzvorrichtungen (Fehlerstromsensor, Leistungsschutzschalter, FI-Schalter)
  • mit einer Leistung von 3,7, 11 oder 22 kW
  • mit oder ohne einen Standfuß für das Anbringen der Wallbox auf dem Boden.

Wallbox selbst installieren – kann ich dadurch weitere Kosten sparen?


Nein, dadurch lassen sich keine weiteren Kosten sparen. Und dazu ist das selbst Anschließen einer Wallbox nicht zulässig. Hier muss ein Fachbetrieb aktiv werden. Der würde dann auch haften, falls der Einbau nicht fachgerecht erfolgt und dadurch ein Schaden entstanden ist. Der Fachmann ist auch für die Anmeldung des Ladesystems beim Netzbetreiber zuständig.

Kombi aus Photovoltaik-Anlage und E-Auto


Zukunftsweisend und kostensparend ist es, wenn Sie Ihre Photovoltaik-Anlage mit der Stromversorgung des E-Autos koppeln können. Der auf dem Dach durch Sonnenenergie gewonnene Strom lässt sich wunderbar in die Versorgung des E-Autos einbinden. Dadurch muss weniger Strom aus dem Netz geholt werden, was mit Ersparnissen an Kosten verbunden ist. Und darüber hinaus hat man die Gewissheit, wirklich grünen Strom zu tanken und einen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit geliefert zu haben. Der Solarstrom lässt sich direkt in die laufende Ladesituation einspeisen oder aber speichern. Das ist dann günstig, wenn man an sonnenreichen Tagen erst abends oder nachts die Möglichkeit zum Stromtanken seines E-Autos hat.

Kostenersparnis durch staatliche Zuschüsse


Staatliche Förderung erhalten Betreiber einer Wallbox, die allerdings einige Voraussetzungen mitbringen muss. Wichtig ist der klimaneutrale Ökostrom aus erneuerbaren Energien, denn mit der Förderung soll erreicht werden, das Klimaschutzprogramm 2030 zu füllen. Dies ist ein Vorhaben der Bundesregierung, die 2019 die Eckpunkte hierfür vorgelegt hat.
Weiterhin darf die Ladeleistung 11 kW nicht überschreiten. Dieser Wert hat sich als besonders günstig erwiesen beim Verhältnis von Aufwand und Nutzen. Aber auch stärkere Anlagen können in den Genuss der Förderung kommen, wenn sich die Ladestation auf maximal 11 kW drosseln lässt.
Als nächste Bedingung muss die Anlage eine intelligente Steuerung aufweisen, das bedeutet, dass sie mit anderen Komponenten im Bereich der Stromversorgung kommunizieren kann. Die Auszahlung des Förderbetrags geschieht durch die Bank KfW.

Fazit: Mittelfristig lassen sich durch den Einbau einer Wallbox Kosten in nicht unerheblichem Umfang sparen. Zwar muss zunächst die Investition getätigt werden, aber durch kluge Auswahl des richtigen Geräts und der benötigten Funktionen lassen sich die Anschaffungskosten verschmerzen. Mit einer intelligenten Wallbox gestaltet sich die Finanzierung zusätzlich ökonomischer, denn mit der Steuerung durch sie gelingen weitere Vorteile, die sich schließlich in barer Münze auszahlen.


 

Eine eigene Wallbox ist ein Muss für jeden E-Auto Besitzer


Sofern man über die entsprechenden räumlichen Voraussetzungen verfügt und auch die stromtechnischen Bedingungen und Vorschriften erfüllt sind, führt eigentlich kein Weg daran vorbei, eine eigene Wallbox zu installieren. Die Vorteile sind erdrückend. Vor einige Jahren war es beispielsweise noch gar nicht selbstverständlich für den Mieter in einem Mehrfamilienhaus, sein Auto mit eigenem Strom zu versorgen. Hier hat der Gesetzgeber inzwischen nachgebessert, und auch für den Mehrfamilienhaus-Bewohner ist das Anbringen einer Ladestation möglich und empfehlenswert. Viele dieser neuen Regelungen, zum Beispiel auch hinsichtlich der staatlichen Förderung, sind in Zusammenhang mit den ehrgeizigen Klimazielen zu sehen. Und gerade beim E-Auto sehen die Experten die Möglichkeit, unsere Umwelt und ökologischen Systeme zu schützen und noch weiterem Schaden entgegen zu wirken. Deshalb wird das E-Auto auch in Zukunft im Fokus der staatlichen Unterstützung stehen, ganz im Gegensatz zum Verbrennungsmotor, dessen Betrieb höchstwahrscheinlich in den kommenden Jahren mit strengeren Auflagen verbunden sein wird. Allein dieser Blick auf die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit des Elektroautos verleiht der Anschaffung einer eigenen Wallbox große Sinnhaftigkeit. Und dies nicht nur zugunsten des eigenen Komforts oder Geldbeutels, sondern auch zugunsten unserer Umwelt.

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